Wie die Migräne besser wird

Ich bastel jetzt seit 10 Jahren intensiv an meiner Migräne und meiner Gesundheit überhaupt herum. Mein persönliches Fazit ist, dass Migräne vielfältige Ursachen haben kann, dass sich aber alles an einer Stelle wiedertrifft: aktuell gibt es keinen schulmedizinischen Behandlungsansatz, der wirklich an die Ursachen herangeht. Wer an die Ursachen will, muss flexibel sein und willens und in der Lage, intensiv zu lernen und zu recherchieren.

Meine Migränereise verlief von chronisch zu aktuell meistens 4-6x leichte Migräne im Monat. Vor ein paar Jahren war ich quasi bettlägerig, jetzt habe ich wieder einen Job und fühle mich kraftvoll – wenn ich es nicht übertreibe.

Ich habe unzählige Ansätze und Dinge ausprobiert. Das, was wirklich geholfen hat, waren die Dinge, die essentielle Schwachstellen in meinem Organismus verbessert haben. Mit jedem Ansatz, den ich versucht habe, meistens mehr oder weniger zufällig durch Herumprobieren oder reines Vermuten, wurde erst meine Gesamtgesundheit etwas besser, dann auch die Migräne. Nicht anders herum. Viele der Ansätze, die mir geholfen haben, wirken so für sich genommen total esoterisch und banal und irgendwie – herbeiphantasiert. Zum Beispiel Salz. Wieso sollte Salz wirklich helfen? Es hat geholfen. Aber es war eines unter Vielem.

Was sagt uns das?
Mir sagt das, dass unsere Schulmedizin noch einen weiten Weg vor sich hat, uns wirklich zu helfen. Wem es hilft oder wer es möchte, kann die Migräne mit aggressiver Chemie totschlagen. Bei denen, wo das nicht klappt, wie bei mir, ist der Weg klar:

Die Migräne wird, wenn überhaupt, nur dann besser, wenn wir uns selbst drum kümmern, mit einem hohen Aufwand an Zeit, Kraft und Wissenaufbau.

Das ist das, was ich persönlich im Moment empfehlen kann. Und es ist das einzige. Das ist aber nicht unbedingt hoffnungslos, wie ich an meinem eigenen Beispiel betonen möchte.

Ich versuche mal aufzulisten, was ich denke, was mir unter dem Strich wirklich geholfen hat:

  • Stressmanagement
    Die Voraussetzung für einen funktionierenden Körper ist für mich, dass ich keinen langfristigen, negativen Stress habe. Punkt.
  • Salz (Teil des Jodprokolls von Lynn Farrow, aber auch Teil des Migräneprotokolls von Angela Stanton)
  • deutliche Erhöhung meines Wasserkonsums
    Das ist so ein Punkt: Hilft alleine garantiert nicht gegen Migräne. Insgesamt geht es aber auch nicht ohne.
  • Reduzierung von Carbs
    Es gibt viele Ansätze, das zu tun. Ich halte diesen Punkt für ganz wichtig.
  • Darmsanierung
    insbesondere: Reduzierung von Heliobacter Pylori
  • Stärkung meines schlechten Entgiftungssystems
    mit: Glutathion und regelmäßigem Entsäuern meines Systems.
  • Glutenfreie Ernährung
  • Cleane Lebensittel. Das bedeutet, leider auch: so selten wie möglich essen gehen.
  • konsequentes Weglassen meiner “Totaltrigger” (eigene Wortschöpfung). Z.B. Tomaten: Lösen bei mir einfach immer Migräne aus. Aber erst nach einigen Tagen. Süßstoffe, Konservierungsstoffe, Tyramin und Histamin in zu großen Mengen, Alkohol etc.
  • Vermeidung aller Quellen von Bromiden und Chloriden (dazu gehört auch der Schwimmbadbesuch)
  • Jod in „großen“ Mengen. (Jodprotokoll nach Lynn Farrow)
    Dieser Punkt war der Kicker, der die Migräne entgültig in ihre Schranken gewiesen hat. Sehr zu empfehlen.

In diesem Sinne: EIn schönes Jahr 2020 !

Mein ganz persönlicher Aimovig Horror

zombie

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Ich kann es nicht anders sagen: Aimovig hat mich mindestens zwei Monate meines Lebens gekostet. Ich habe noch immer ernste Beschwerden, die sich hoffentlich mit der Zeit wieder verlaufen. Wie kam das? So:

Ende Oktober letzten Jahres habe ich mir die Spritze gesetzt. Das ist jetzt 3,5 Monate her. Ich habe mich zu dem Zeitpunkt gut und stark gefühlt, sowohl körperlich als auch mental, und ich habe hin- und her überlegt, ob ich das überhaupt machen soll. Aber, Novartis hatte das Supportprogramm angeschoben und ich wollte die Chance wahrnehmen Aimovig kostenlos zu probieren, bevor der Ärger mit den amerikanischen Versicherungen losgeht. Mehr von diesem Beitrag lesen

4 Monate Aimovig: Die 10 wichtigsten Nebenwirkungen

CGRPWir alle warten auf die neue Medikamentengeneration in der Migränebehandlung mit CGRP (calcitonin-gene-related-peptide) blockierenden Wirkstoffen. Wir alle hoffen auf Besserung. Und wenn man den Studien und den ersten Berichten aus dem Feld Glauben schenkt, dann stehen die Chancen gut, dass einige von uns Erfolge verzeichnen werden. Vielleicht sogar große Erfolge. Mehr von diesem Beitrag lesen

Erstes CGRP Medikament in den USA zugelassen

Aimovig_PenSo, nun ist es soweit. Das erste CGRP Medikament (CGRP: calcitonin-gene-related-peptide) ist gestern in den USA zugelassen worden. Das Produkt heißt Aimovig, der Wirkstoff heißt Erenumab (in der Forschungsphase auch bekannt unter AMG 334). Hergestellt und vertrieben wird Aimovig von den Firmen Amgen und Novartis.

Es wird noch ein paar Wochen dauern, bis das Medikament in den Arztpraxen zur Verfügung steht. Aimovig ist eine 70mg Injektion, die einmal im Monat von den Patienten selbst vorgenommen wird. Der Autoinjektor ist eine Art Stift, mit welchem man sich in den Bauch, den oberen Arm oder den Oberschenkel injiziert. Die Injektion an sich dauert ca. 15 Sekunden.

Obwohl wir in Artikeln über die CGRPs immer wieder über die sogenannte Nebenwirkungsfreiheit gelesen haben, wird es sicher nach der Einführung des Medikaments (trotz aller Studien) eine Anpassungsphase geben, die uns mit neuen Informationen aus der freien Wildbahn überraschen wird. Bisher wurde über Irritationen an der Einstichsstelle des Injektionsstifts geklagt, sowie über Verstopfung und Muskelkrämpfe. Mehr von diesem Beitrag lesen

Migräne besiegen mit einer ketogenen Diät? – Einmal Intelligenzbestie und zurück

KetoSo, nun habe ich sie endlich probiert, die ketogene Ernährungsweise. Für die, die noch nie davon gehört haben: Bei einer ketogenen Ernährung werden kohlenhydratereiche Nahrungsmittel drastisch reduziert und vermehrt Fette gegessen, die der Körper alternativ anstelle von Glucose als Energiequelle nutzen kann. Bisher habe ich meine Liebe zu Kohlenhydraten tapfer und mit Zähnen und Klauen verteidigt. (Keiner mischt sich in meine Gummibärchen und Kartoffeln ein!) Aber es gibt so viele Leute die behaupten, Keto wäre die Lösung bei Migräne, dass ich irgendwann dann doch mal in den sauren … Grünkohl beißen musste. Mehr von diesem Beitrag lesen

Chris erzählt von ihrer Migräne

Das hier ist der siebzehnte Artikel der Serie: Erzähl deine Geschichte.
Mit dieser Serie lade ich andere Migräniker ein, von sich zu erzählen.
Vielen Dank an Chris, die in diesem Blogpost von ihrer Migräne berichtet. Mehr von diesem Beitrag lesen

Statistische Ausreißer

standarddeviationVor ein paar Wochen hat mich eine gute Bekannte während eines sehr schlimmen Migräneanfalls der Marke „so schlimm wars noch nie“ angerufen. Die meisten Migräniker kennen solche Momente der Unerträglichkeit. Ärzte weisen häufig darauf hin, dass es sich bei den „so schlimm wars noch nie“ – Zuständen um ein Problem handeln könnte, das über eine „normale“ Migräne hinausgeht und in solchen Situationen der Gang ins Krankenhaus gerechtfertigt sei. Da würde ich nicht gegenreden wollen. Nichtsdestotrotz sind extreme und ungewohnte Attacken auch normaler Teil eines Lebens mit Migräne. Es gibt immer statistische Ausreißer auf der persönlichen Migräneskala. Sowohl nach oben als auch nach unten. Mehr von diesem Beitrag lesen

7 Tage Migraine World Summit

Heute ist der letzte Tag des Migraine World Summits. Wer es dieses Jahr nicht geschafft hat, kann auch im Nachhinein für 70 Dollar Zugriff auf alle Interviews inklusive ihrer Transkriptionen bekommen. Ich denke, der Betrag ist nicht zu hoch angesetzt für die Fülle an Informationen, die man bekommt. Kopfschmerzspezialisten aus aller Welt haben berichtet, was sich an der Front der Migräneforschung und -behandlung tut. Ich persönlich fand die Vorträge nicht nur informativ. Sie waren viel mehr. Mehr von diesem Beitrag lesen

The Migraine World Summit vom 23.-29. April 2017 – online und für alle

Keine medizinische Basis mehr gegen die Pille bei Migräne mit Aura

Die Pille wird oft nicht mehr für Frauen verschrieben, die unter Migräne mit Aura leiden.

In 2013 schon gab es Zweifel an der Sinnhaftigkeit dieser Verfahrensweise  –  von diversen Ärzten, aber auch von der deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG). Ich habe das damals in einem Blogpost bereits diskutiert und meine Verwunderung darüber ausgedrückt, dass die WHO diese Leitlinie ungewöhnlich schnell und auf Basis von ungewöhnlich wenig Studien etabliert hat. Mehr von diesem Beitrag lesen

B2 als Prophylaxe gegen Migräne – Vitamine richtig einsetzen

b2Einer der preisgünstigen und einfachen Prophylaxen gegen Migräne ist Riboflavin (Vitamin B2). Viele von uns haben es probiert, die meisten, so wie ich, haben es nach einer bestimmten Zeit wieder gelassen. Die Dosierungsempfehlung ist 400mg, was sehr viel ist. Grundsätzlich, so wird versichert, seien wasserlösliche Vitamine wie B2 nebenwirkungsfrei weil alles, was unser Körper nicht benötigt, mit dem Urin ausgeschieden wird. Ganz so einfach ist es aber dann doch nicht. Mehr von diesem Beitrag lesen

Michaela erzählt von ihrer Migräne

Das hier ist der sechzehnte Artikel der Serie: Erzähl deine Geschichte.
Mit dieser Serie lade ich andere Migräniker ein, von sich zu erzählen.
Vielen Dank an Michaela, die in diesem Blogpost von ihrer Migräne berichtet. Mehr von diesem Beitrag lesen

Die Dopamin-Migräne

gehirnEs gibt einen Dschungel an Möglichkeiten, wenn es um den Migränemechanismus geht. Noch immer wissen wir nicht, was die Migräne auslöst – manche mutmaßen, es könne unterschiedliche Gründe für die Krankheit Migräne geben. Wir stochern in möglichen Triggern herum, unendliche an der Zahl wie es scheint, die in der Lage sind, den entzündlichen Prozess im Hirn ins Laufen zu bringen. Manche Trigger sind offensichtlich und jeder hat schonmal davon gehört. Rotwein zum Beispiel, dessen Ursache wahrscheinlich in einer Verarbeitungsschwäche von Tyramin liegt. Es ist immer gut, wenn man versucht, einem Trigger auf den Grund zu kommen und den Mechanismus zu verstehen. Insbesondere wenn der Trigger in der Biochemie verankert ist. Mehr von diesem Beitrag lesen

Nebenwirkungen von Propranolol: Gründe und Gegenmaßnahmen

leeresglasIch habe schon viel in diesem Blog über Propranolol geschrieben, weil es gerne als Migräneprophylaxe verschrieben wird. Auch ich habe die Betablocker lange Zeit genommen und hatte intensive Nebenwirkungen. Warum nur? Dank der amerikanischen Pharmazeutin Suzy Cohen(1) habe ich jetzt ein paar Antworten gefunden und möchte weitergeben, was ich von ihr gelernt habe. Inklusive ein paar eigenen Schlussfolgerungen. Mehr von diesem Beitrag lesen

Lara erzählt von ihrer Migräne

Das hier ist der fünfzehnte Artikel der Serie: Erzähl deine Geschichte.
Mit dieser Serie lade ich andere Migräniker ein, von sich zu erzählen.
Vielen Dank an Lara, die in diesem Blogpost von ihrer Migräne berichtet. Mehr von diesem Beitrag lesen